Quartiersentwicklung Bauhaussiedlung Schlieper

Entwicklung eines denkmalgeschützten Bauhausensembles

Alle Wohnungen vermietet - alle Häuser verkauft!

Seit Anfang 2018 sind alle 12 kernsanierten Wohnungen am Drosselweg 1-6 bzw. 1a-6a vermietet.

Alle Ausbauhäuser an der Ankerstraße, Kreuzstraße und dem Meisenweg sind mit Stand März 2019 verkauft.
Ein Großteil ist bereits innen ebenfalls saniert und bezogen. Bei einigen anderen wird mit Hochdruck an dem Innenausbau gearbeitet. Alle Ausbauhäuser sind bereits außen denkmalgerecht saniert.

 

 

Entwicklungsgeschichte

LAGE

Die Bauhaussiedlung Schlieper befindet sich in zentraler, verkehrsgünstiger Lage nur rund zwei Kilometer südöstlich von der Iserlohner Innenstadt entfernt. Über die Ankerstraße und Karl-Arnold-Straße (L743) ist der Standort an das überörtliche Verkehrsnetz angebunden und vom Autobahnanschluss der BAB A46 „Iserlohn Zentrum“ in wenigen Minuten erreichbar. Südwestlich und -östlich an das Quartier schließt sich eine aufgelockerte Einfamilienhausbebauung an. Im weiteren Verlauf ist der Iserlohner Stadtwald fußläufig in nur wenigen Minuten erreichbar. Einzelhandelsangebote und eine Kindertagesstätte befinden sich ebenfalls in fußläufiger Nähe. Die Fachhochschule Südwestfalen und die Alexanderhöhe mit dem Parktheater sind zudem in nur rund 1 km erreichbar.

 

GESCHICHTE

Die Gebäude der Siedlung sind in drei Abschnitten 1928 bis 1930, 1930 bis 1932 und 1936 und durch eine geringfügige Ergänzung in den 1950er Jahren durch das Stadtbauamt Iserlohn als Not- und Erwerbslosensiedlung errichtet worden. 1941 wurde die IGW Eigentümerin der ursprünglich insgesamt 100 Wohneinheiten in 25 Wohngebäuden umfassenden Wohnsiedlung. Die Architektursprache orientiert sich am Baustil der Moderne der Zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die Gebäude sind dabei relativ schlicht und einfach gestaltet, sodass Parallelen zu den zur damaligen Zeit im Deutschen Reich realisierten Siedlungen und die Zielsetzung des Bauherrn festzustellen sind, preiswerten Wohnraum zu schaffen. Erkennbar ist dies an den durchgehend verwendeten Flachdächern, dem Schwemmsteinmauerwerk und den Grundrissen, die nur zu einem sehr geringen Anteil Nebenflächen beinhalten.

Der Siedlungsgrundriss besteht im Wesentlichen aus sechs Baugruppen. Die beiden Zeilen an der Ankerstraße und Drosselweg, ein Einzelobjekt an der Kreuzstraße – das eine Zeit lang als Nahversorgungsschwerpunkt für das Quartier diente – sowie
zwei Einzelobjekte am Grüner Weg gruppieren sich dabei um eine große Grünfläche, die vorwiegend als Wäscheplatz und für Kinderspiel genutzt wurde. Weitere vier Baublöcke mit jeweils drei aneinandergereihten Häusern befinden sich am Meisenweg und der Kreuzstraße und bilden den nordwestlichen Abschluss der Siedlung. Neben der zentralen Lage weist der Standort darüber hinaus eine hervorragende Sonnenexponierung und eine harmonische topographische Situation auf. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist in der vorhandenen Grünfläche zu sehen.

Aufgrund der Beispielhaftigkeit des Baustils und den weitestgehend geschlossenen Erhaltung der Siedlung wurde diese unter Denkmalschutz gestellt: „Die Siedlung gehört in Westfalen, in dem überwiegend konservative Architekturformen rezipiert wurden, zu den ganz seltenen Baugruppen, die sich an der Moderne der Zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts orientieren. … Auch als sozialpolitisches Beispiel einer Architektur, die sich der Moderne durch Bauaufgabe, städtebauliche Anordnung und schlichte Formen zuordnen lässt, ist die Siedlung außergewöhnlich in Westfalen. Sie gehört zu den gut ablesbaren Ergebnissen der Suche nach neuen Formen des Bauens für ärmere Schichten.“ (Dr. Hans H. Hanke, „Der sehr verrufene Schlieperblock“, erschienen in der Zeitschrift Denkmalpflege in Westfalen-Lippe, Bauten der 1920er bis 1950er Jahre, 16. Jahrgang, Heft 2/10, Herausgeber LWL – Amt für Denkmalpflege in Westfalen.)

 

 

 

REVITALISIERUNGSKONZEPT

Aufgrund der hohen baukulturellen Bedeutung der Wohnsiedlung ist die Zielsetzung für den weiteren Umgang mit dem Standort des Schlieperblockes ein weitestgehender Erhalt und eine Revitalisierung, die im Einklang mit den Denkmalschutzaspekten steht. Um einen für das umgebende Quartier und die Gesamtstadt nachhaltigen Weg einzuschlagen, ist eine grundlegende Aufwertung der baulichen Substanz, eine Ansiedlung neuer Bewohnergruppen und ein einhergehender tiefgreifender Imagewandel erforderlich. Gleichzeitig muss dies eine für die IGW als kommunales Wohnungsunternehmen wirtschaftlich tragfähige und zumutbare Lösung darstellen.

Aus diesen Gründen ist eine Doppelstrategie erforderlich, die einen Teil der Siedlung dauerhaft im Eigentum der IGW verbleiben lässt, um die erforderlichen Initialzündungen für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Stadtentwicklung zu geben und den Standort werthaltig zu sichern. Für einen anderen Teil der Siedlung ist ein Verkauf vorgesehen, damit ein Teil der Investitionen refinanziert werden kann.

Das städtebauliche und architektonische Konzept greift die Potenziale der vorhandenen Bebauung auf und ermöglicht innenstadtnahes Wohnen im Denkmal auf Neubaustandard. Die vier Zeilen der Wohnhäuser bleiben vollständig erhalten, nur der Anbau an der Ankerstraße, eine Garage sowie das ehemalige Versorgungsgebäude aus den 1950er Jahren werden abgebrochen. Dabei teilt sich das Revitalisierungskonzept in zwei Bausteine, einem Mietwohnbereich am Drosselweg und einen Eigentumsteil an Ankerstraße, Kreuzstraße und Meisenweg.

Die Planung sieht im Mietwohnungsbereich eine vollständige Erneuerung der Gebäude einschließlich Grundrissen, energetischer Versorgung, Wärmedämmung etc. vor. Die vorhandene zweiseitige Erschließung der Gebäude mit getrennten Eingängen für Erdgeschoss und Obergeschoss wird beibehalten und ermöglicht eine flexible Gestaltung der Wohnungsgrößen und -grundrisse. Die Wohnungen sind in diesem Teilbereich daher sehr variabel und lassen sich gebäudeweise in eine bis zu vier Einheiten aufteilen.

Die 17 Gebäude an der Ankerstraße, Kreuzstraße und am Meisenweg sollen als Reihenausbauhäuser verkauft werden, wobei die IGW in einem ersten Schritt die denkmalgerechten Investitionen in „Dach und Fach“ vornehmen wird.

Die Durchführung der denkmalgerechten Sanierung ermöglicht die Ausführung entsprechend des KfW 115 - Standards. Durch eine Neugestaltung der Außenbereiche inkl. der Straßenflächen wird die Gesamtmaßnahme abgerundet.

 

Hier erfahren Sie mehr

Interessieren Sie sich für das Thema Bauhaus? Dann schauen Sie hier vorbei und erfahren Sie, was hinter der Idee der Siedlung steckt und wie die historische Entwicklung verlaufen ist.

 

Ansprechpartner

Dirk Mößner

Dirk Mößner

Teamleitung Bauen und Technik
E-Mail: moessner@igw-wohnen.de
Telefon: 02371 793-140


Volker Klodt

Volker Klodt

Vermietung
E-Mail: klodt@igw-wohnen.de
Telefon: 02371 793-130


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